Das Hamburger Startup traceless materials hat eine innovative Technologie entwickelt, um pflanzliche Reststoffe der Agrarindustrie in ein vollständig biobasiertes und kompostierbares Material zu verwandeln. Dieses Granulat kann mit bestehenden Kunststoff-Verarbeitungstechnologien zu Folien, Beschichtungen, starren Materialien und Klebstoffen weiterverarbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften und Produkte
Traceless® hat ähnliche Eigenschaften wie herkömmliche Kunststoffe, ist aber innerhalb weniger Wochen auf dem Kompost vollständig abbaubar – wie auch Karuun. Es wurde bereits für Prototypen wie kompostierbare Pommes-Gabeln und Kleiderbügel eingesetzt. Das Start-up aus Hamburg arbeitet mit Partnern zusammen, um das innovative Material in einer Vielzahl von Verpackungs- und Einwegprodukten einzusetzen.
Nachhaltigkeit und Recycling
Im Vergleich zu Kunststoffen spart traceless® durchschnittlich 83% fossile Energie während der Produktion und bis zu 95% Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus. Die Umstellung in großem Maßstab könnte die CO2-Emissionen bis 2030 um 1,65 Millionen Tonnen senken. Die Produkte lassen sich problemlos kompostieren oder zur Energiegewinnung verbrennen, ohne bestehende Recyclingströme zu beeinträchtigen.
Rohstoffe und Energiebilanz
Die Herstellung von traceless® verbraucht bis zu 87% weniger fossile Energie und spart 100.000 Liter Wasser pro Tonne Material im Vergleich zu Kunststoffen. Als Rohstoff dienen Reststoffe der Lebensmittelindustrie, wodurch keine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion besteht. Im Produktionsprozess kommen keine schädlichen Lösungsmittel oder Chemikalien zum Einsatz.
Das neuartige Material ist eine vielversprechende Alternative zu Plastik, die ökologische Vorteile in der gesamten Wertschöpfungskette bietet – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Durch Partnerschaften mit Industrie und Handel kann diese Innovation zur Reduzierung der globalen Plastikverschmutzung beitragen.
Partnerschaften
Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, um seine innovativen Materialien in konkreten Anwendungen zu testen und zur Marktreife zu bringen.
Eine Exklusivpartnerschaft besteht mit Otto, um Prototypen für kompostierbare Versandtüten und Verpackungen zu entwickeln. Diese sollen ab 2022 in der Praxis getestet werden. Otto sieht in diesem Material ein großes Potenzial, das Müllaufkommen im Online-Handel zu reduzieren.
Auch mit dem Modehändler C&A gibt es eine Kooperation für ein Pilotprojekt, bei dem Kleiderbügel aus traceless hergestellt werden. Weitere Partnerschaften, etwa mit Herstellern von Lebensmittelverpackungen, sind in Planung.
Neben Industriepartnern wird das deutsche Unternehmen auch von Investoren wie High-Tech Gründerfonds und b.value unterstützt. Diese bringen nicht nur Kapital ein, sondern auch Branchenexpertise und Kontakte, um traceless beim Wachstum zu helfen.
Die Partnerschaften zeigen, dass das Unternehmen großes Interesse in verschiedenen Branchen weckt und das Potenzial hat, konventionelle Kunststoffe nachhaltig zu ersetzen. Die Kooperationen beschleunigen die Einführung der innovativen Materialien auf dem Markt.
Fazit zu traceless materials
Traceless® hat das Potenzial, die Plastikverschmutzung erheblich zu reduzieren und zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Das Material ist vielseitig einsetzbar und kann in vielen Bereichen Plastik ersetzen. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, in der Materialien immer wieder verwendet und nicht einfach weggeworfen werden.
Zum Anbieter: traceless.eu