Großbritannien verfolgt einen kreativen Plan, um das Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge im ganzen Land zu erweitern. Anstatt neue Ladesäulen zu installieren, setzt man auf die Umrüstung bereits vorhandener Straßenlaternen. Dieser Ansatz spart nicht nur Kosten, sondern ermöglicht auch eine schnellere Umsetzung.
Die Idee stammt ursprünglich von der deutschen Firma Ubitricity, die bereits 2017 in London mit einem Pilotprojekt startete. Seitdem wurden über 1.300 Laternen mit Ladepunkten ausgestattet. Nun plant die britische Regierung, diese Technologie landesweit einzusetzen.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Die notwendige Infrastruktur in Form von Stromkabeln ist bereits vorhanden. Zudem stehen Straßenlaternen meist in regelmäßigen Abständen, was eine flächendeckende Versorgung erleichtert. Die Umrüstung ist deutlich günstiger als der Bau neuer Ladesäulen und kann innerhalb weniger Stunden erfolgen.
Für Autofahrer bietet das System ebenfalls Vorteile. Sie können ihr Fahrzeug direkt vor der eigenen Haustür laden, ohne einen speziellen Parkplatz suchen zu müssen. Die Abrechnung erfolgt bequem per App oder Ladekarte.
Experten sehen in dem britischen Modell eine vielversprechende Lösung, um den Umstieg auf Elektromobilität zu beschleunigen. Gerade in dicht besiedelten Städten, wo der Platz für neue Ladesäulen begrenzt ist, könnte die Umrüstung von Straßenlaternen einen entscheidenden Beitrag leisten.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen. So müssen die Laternen eine ausreichende Leistung bereitstellen und die Ladezeiten mit der nächtlichen Beleuchtung koordiniert werden. Zudem ist eine flächendeckende Umrüstung mit erheblichen Kosten verbunden.
Trotz dieser Hürden zeigt das britische Beispiel, dass kreative Ansätze gefragt sind, um die Ladeinfrastruktur schnell und effizient auszubauen. Wenn das Konzept erfolgreich ist, könnte es auch für andere Länder zum Vorbild werden und den Weg in eine elektrische Zukunft ebnen.