In der Textilindustrie kündigt sich eine Revolution an: Colorifix, ein britisches Unternehmen, hat eine innovative Technologie entwickelt, die Bakterien zur Färbung von Textilien nutzt. Diese Methode stellt eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen, chemisch basierten Färbeprozessen dar.
Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat das Unternehmen verschiedene Pigmente auf den Markt gebracht, darunter Indigos, Mauves, Pastelle und Beiges, alle hergestellt durch genetisch veränderte Bakterien. Diese bahnbrechende Technologie bietet das Potenzial, die massive Umweltbelastung durch die Modeindustrie erheblich zu reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
Die revolutionäre Farbstofftechnologie von Colorifix
Colorifix nutzt eine Datenbank mit DNA-Sequenzen, um die für natürliche Farben verantwortlichen Enzyme in Pflanzen und Tieren zu identifizieren. Anschließend modifizieren sie Bakterien so, dass sie diese Enzyme selbst produzieren können. Die Bakterien werden in Bioreaktoren, ähnlich wie bei der Bierherstellung, vermehrt. Die daraus resultierenden Farbstoffe werden in Standardfärbemaschinen übertragen, wo sie sich leicht an Garn oder Stoff anheften und eine gleichmäßige Färbung erzeugen. Durch die Anwendung von Wärme werden die Bakterien abgetötet und die Farbe fixiert. Diese innovative Methode verspricht eine erhebliche Reduktion der Umweltbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Färbeverfahren.
Färbeverfahren für viele verschiedene Textilarten
Die wichtigsten Textilarten, die mit dem Colorifix-Verfahren gefärbt werden können, sind:
- Baumwolle
- Polyester
- Gestrickte Stoffe wie Jersey
- Wolle
- Seide
Die entscheidenden Vorteile des biologischen Färbeverfahrens sind:
- Es werden gentechnisch veränderte Mikroorganismen zur Pigmentproduktion eingesetzt, wodurch der Einsatz von giftigen Chemikalien entfällt
- Der Wasserverbrauch sinkt sehr stark im Vergleich zur herkömmlichen Färbung
- Es arbeitet bei niedrigen Temperaturen um 37°C
- Es ist mit Standard-Färbeanlagen kompatibel, spezielle Ausrüstung ist nicht nötig
- Es kann Textilien im industriellen Maßstab färben
- Es erzeugt leuchtende Farben, die branchenübliche Standards für Farbechtheit und -leistung erfüllen
Das Unternehmen kann sein biologisches Färbeverfahren für die meisten gängigen Textilarten einsetzen, um diese nachhaltiger als mit herkömmlichen synthetischen Farbstoffen zu färben. Das Verfahren funktioniert sowohl für Naturfasern als auch synthetische Fasern im industriellen Maßstab.
Colorifix und seine Auswirkungen auf die Umwelt
Die Technologie von Colorifix zeichnet sich durch eine signifikante Reduzierung des chemischen Einsatzes, Wasserverbrauchs und der CO2-Emissionen aus. Im Vergleich zu konventionellen Färbemethoden nutzt Colorifix 80% weniger Chemikalien, benötigt 77% weniger Wasser und produziert 31% weniger CO2-Emissionen. Mehrere Modeunternehmen, darunter H&M und Vollebak, haben bereits Stoffe mit diesen Pigmenten in ihre Kollektionen aufgenommen. Obwohl diese Innovationen allein die Umweltprobleme der Modeindustrie nicht lösen können, zeigen sie dennoch einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Praxis.
Fazit zu Colorifix: Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Mode
Colorifix steht beispielhaft für die Notwendigkeit, innovative und nachhaltige Technologien in der Modeindustrie zu fördern. Die vom Unternehmen entwickelte Methode ist nicht nur ein Beweis für die Machbarkeit umweltfreundlicherer Praktiken in der Modeindustrie, sondern unterstreicht auch die Bedeutung eines kulturellen Wandels hin zu einem bewussteren Umgang mit Mode. Durch Technologien wie diese könnten langfristig die negativen Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt deutlich verringert werden.
Zum Anbieter: colorifix.com