Schlacke statt Beton: Ein Wendepunkt für umweltfreundliche Baustoffe

Baustoffe - Schlacke statt Beton

In der Welt des Bauwesens deutet sich eine bedeutsame Wende an: Die traditionelle Zementherstellung, ein wesentlicher Faktor für globale CO2-Emissionen, könnte bald durch eine umweltfreundlichere Alternative ersetzt werden. Schlacke, ein Nebenprodukt der Stahlproduktion, steht im Mittelpunkt dieser Revolution. Forscher haben herausgefunden, dass Schlacke, speziell Silica Green Stone (SiGS), als Ersatz für Zement in Beton dienen kann, was zu einer signifikanten Reduzierung des CO2-Ausstoßes führt​​.

Reduzierung des Klimafußabdrucks

Der Einsatz von Schlacke in Beton kann die CO2-Emissionen bei der Betonherstellung erheblich verringern. Forschungen zeigen, dass durch den Ersatz von bis zu 40% des herkömmlichen Zements mit einer fein gemahlenen Schlacke der CO2-Ausstoß um über 95% reduziert werden kann. Diese Erkenntnis ist besonders relevant, da etwa 8% der globalen Treibhausgasemissionen aus der Zementproduktion stammen​​​​.

Innovation durch SiGS

Das Forschungsteam um Per Anders Eidem vom SINTEF in Norwegen konzentriert sich auf die Verwendung von SiGS, einer Schlacke, die bei der Herstellung von Siliziummangan anfällt. SiGS wird traditionell nur als Füllstoff genutzt, hat aber ähnliche Eigenschaften wie die Schlacke, die in Hochöfen der Stahlindustrie entsteht. Durch die Verarbeitung zu einem feinen Pulver erhält SiGS Bindungseigenschaften, die denen von Zement ähneln. Die Verwendung von SiGS in Beton könnte somit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten​​​​.

Praxistests und Ergebnisse

Für die Tests verwendete das Team SiGS-Schlacke vom Hersteller Eramet. Sie testeten die Schlacke in zwei Betonmischungen: eine trockene Mischung für Pflastersteine und eine nasse Mischung für den Gebäudebau. Über einen Zeitraum von 28 Tagen wurde die Stabilität des aushärtenden Betons getestet, wobei bis zu 40% des Zements durch SiGS-Schlacke ersetzt wurden. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Der modifizierte Beton zeigte ähnliche Tragfähigkeit wie herkömmlicher Beton, insbesondere bei der trockenen Pflasterstein-Mischung waren kaum Unterschiede festzustellen​.

Fazit zur Verwendung von Schlacke

Die Verwendung von Schlacke als Ersatz für Zement in Beton bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Umweltauswirkungen der Betonherstellung signifikant zu verringern. Diese Innovation könnte eine Schlüsselrolle in den Bemühungen um eine nachhaltigere Bauindustrie spielen und ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft. Mit weiteren Forschungen und Entwicklungen könnte diese Technologie weitreichende positive Auswirkungen auf die Reduzierung der globalen CO2-Emissionen haben.