Garment to Garment (G2G) revolutioniert die Textilindustrie

"Garment to Garment" (G2G)-Recycling System

Stellen Sie sich vor, Ihr altes T-Shirt könnte ein neues Leben beginnen, nicht als Lumpen oder Putztuch, sondern als brandneues Kleidungsstück. Genau das macht das „Garment to Garment“ (G2G)-Recycling möglich – eine innovative Lösung, die die Art und Weise, wie wir über Mode und Nachhaltigkeit denken, grundlegend verändert.

Was ist „Garment to Garment“?

Das G2G-System, das 2018 ins Leben gerufen wurde, ist eine bahnbrechende Initiative, die ausgediente Kleidungsstücke in neue umwandelt. Dieser Prozess findet direkt im Einzelhandel statt und demonstriert einen integralen und geschlossenen Kreislauf der Textilrecycling. Das Besondere daran: Es wird kein Wasser und keine Chemikalien verwendet, was es zu einem umweltfreundlichen Verfahren macht.

Das Hong Kong Research Institute of Textiles and Apparel (HKRITA) hat mit seinem Garment-to-Garment (G2G) Recycling-System eine Revolution in der Textilindustrie angestoßen.

Wie funktioniert das G2G-Recycling?

Der Prozess ist denkbar einfach und kundenfreundlich gestaltet. Man bringt ein altes Kleidungsstück zu einer G2G-Annahmestelle, wo es zunächst auf seine Recycelbarkeit geprüft wird. Ist das Kleidungsstück geeignet, wird es in einem mehrstufigen Verfahren – von der Sanitisation bis zum Stricken – zu einem neuen Kleidungsstück verarbeitet.

Die einzelnen Schritte

Zunächst werden die Kleidungsstücke mittels Ozon desinfiziert. In der Öffnungsstation werden sie in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt. Anschließend werden Verunreinigungen entfernt und die aufgetrennten Fasern durch eine Kardiermaschine gezogen, die ein Faservlies erzeugt. Die Fasern werden nun zu Garn versponnen und das Garn verdreht, um dessen Festigkeit zu erhöhen. Im letzten Schritt strickt oder webt eine Maschine aus dem recycelten Garn ein neues Kleidungsstück.

Dieser Prozess dauert in der Regel 21 Arbeitstage und gegen eine Gebühr erhält man ein einzigartiges, recyceltes Kleidungsstück.

Vom Garn zum recyceltem Kleidungstück
Vom Garn zum recyceltem Kleidungstück @hkrita.com

Warum ist G2G wichtig?

Die Modeindustrie ist für 10% der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich und hat einen enormen Einfluss auf den Wasserverbrauch und die Verschmutzung von Flüssen und Strömen. G2G bietet hier eine Antwort auf die drängenden Fragen der Nachhaltigkeit und zeigt, dass es möglich ist, Mode umweltfreundlich zu produzieren.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der beeindruckenden Vorteile von G2G gibt es Herausforderungen. Die Infrastruktur für Textilrecycling ist noch nicht weit verbreitet und die Kosten für das Recycling können höher sein als die Produktion neuer Kleidung aus Jungfasern. Doch die wachsende Aufmerksamkeit für nachhaltige Mode und innovative Technologien wie G2G könnten den Weg für eine grünere Zukunft ebnen.

G2G-System Designpreise

Das G2G-System hat bereits mehrere Designpreise gewonnen und zeigt, dass es mehr als nur ein Konzept ist – es ist eine funktionierende Lösung, die bereits in der Praxis umgesetzt wird. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die Industrie aufholen und einen echten Wandel herbeiführen kann.

Fazit zu Garment to Garment Recycling System

Um die Textilindustrie nachhaltig zu verändern, müssen alle Akteure an einem Strang ziehen – Hersteller, Händler und Kunden. „Garment to Garment“ ist mehr als nur ein Recycling-Programm; es ist ein Versprechen für eine nachhaltigere Zukunft der Mode. Indem wir alte Kleidung in neue verwandeln, können wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern und gleichzeitig die Lebensdauer unserer Kleidung verlängern. Es ist ein Schritt in Richtung einer Welt, in der Mode und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen.

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